Weitere Beiträge:

Offener Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz angesichts der humanitären Katastrophe im Gaza-Streifen


Sehr geehrter Herr Bundeskanzler, die militärische Reaktion Israels auf den ...

weiterlesen

Pressemitteilung: Die Zurückziehung des Berichts zu Muslimfeindlichkeit hat Muslime verunsichert


Koordinationsrat der Muslime: „Muslime sind verunsichert nach Meldungen, dass ...

weiterlesen

Christen, Juden und Muslime im Dialog


Im Rahmen der Veranstaltungsreihe “Religionsfreiheit und Muslime in ...

weiterlesen

Der Islamrat für die BRD ruft Muslime in Deutschland auf, an den morgigen Bundestagswahlen teilzunehmen.

23.09.2017

Der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland ruft Muslime in Deutschland auf, an den morgigen Bundestagswahlen teilzunehmen. Der Vorsitzende, Burhan Kesici, sagte hierzu: „Auch wenn viele Parteien im Wahlkampf populistisch gegen die Interessen der Muslime agiert haben, so sollten alle Muslime von ihrem Grundrecht Gebrauch machen und an den Wahlen teilnehmen.“

Der Vorsitzende des Islamrats, Burhan Kesici, sagte anlässlich der Bundestagswahlen: „Das politische Klima hat sich in den letzten Jahren für uns Muslime verschlechtert. In diesem Wahlkampf mussten wir mit ansehen, wie Muslime und der Islam zu Wahlkampfzwecken teils dämonisiert wurden. Und zwar auch von allen im Parlament vertretenen Parteien. Sie haben sich mit Restriktionsforderungen gegenüber Muslimen und Islam überboten. Um der AfD den Wind aus den Segeln zu nehmen, haben sie immer wieder versucht, sich mit den Federn der AfD zu schmücken. Das Resultat ist verheerend: Aktuelle Umfragen zeigen die rechtsextremistische Partei als drittstärkste Kraft im Bundestag. Das Aufgreifen islamfeindlicher Parolen der AfD durch die etablierten Parteien hat dazu beigetragen, dass Islamfeindlichkeit inzwischen salonfähig geworden ist. Hinzu kommt, dass sich keine der etablierten Parteien ausdrücklich für die Sorgen und Interessen der Muslime einsetzt. Gerade vor dem Hintergrund der starken Anhäufung islamfeindlich motivierter Übergriffe auf Muslime und Anschläge auf Moscheen ist dieses Verhalten in erschreckendem Maße verantwortungslos. Es ist höchste Zeit, dass die etablierten Parteien sich eingestehen, dass ihre Strategie im Umgang mit der AfD gescheitert ist. Gegen rechtsextremistisches Gedankengut kann nur sinnvoll vorgegangen werden, wenn an der freiheitlich demokratischen Grundordnung weiter festgehalten wird und insbesondere religiöse Minderheiten und Schutzbedürftige wie Flüchtlinge nicht zur Projektionsfläche wahltaktischer Kalküle gemacht werden.“

Kesici sagte weiter: “Auch wenn viele Parteien im Wahlkampf populistisch gegen die Interessen der Muslime agiert haben, so sollten wir trotzdem an den Wahlen teilnehmen. Es ist wichtig, die demokratischen Parteien zu stärken, denn nur dadurch kann erreicht werden, dass sie sich nicht von rechtspopulistischen Forderungen weiter beeinflussen lassen. Demokratie bedeutet, dass auch und gerade in schwierigen Situation und großen Differenzen vom Wahlrecht Gebrauch gemacht wird.“

Berlin, 23.09.2017

Der Islamrat für die BRD ruft Muslime in Deutschland auf, an den morgigen Bundestagswahlen teilzunehmen.

23. September 2017

Der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland ruft Muslime in Deutschland auf, an den morgigen Bundestagswahlen teilzunehmen. Der Vorsitzende, Burhan Kesici, sagte hierzu: „Auch wenn viele Parteien im Wahlkampf populistisch gegen die Interessen der Muslime agiert haben, so sollten alle Muslime von ihrem Grundrecht Gebrauch machen und an den Wahlen teilnehmen.“

Der Vorsitzende des Islamrats, Burhan Kesici, sagte anlässlich der Bundestagswahlen: „Das politische Klima hat sich in den letzten Jahren für uns Muslime verschlechtert. In diesem Wahlkampf mussten wir mit ansehen, wie Muslime und der Islam zu Wahlkampfzwecken teils dämonisiert wurden. Und zwar auch von allen im Parlament vertretenen Parteien. Sie haben sich mit Restriktionsforderungen gegenüber Muslimen und Islam überboten. Um der AfD den Wind aus den Segeln zu nehmen, haben sie immer wieder versucht, sich mit den Federn der AfD zu schmücken. Das Resultat ist verheerend: Aktuelle Umfragen zeigen die rechtsextremistische Partei als drittstärkste Kraft im Bundestag. Das Aufgreifen islamfeindlicher Parolen der AfD durch die etablierten Parteien hat dazu beigetragen, dass Islamfeindlichkeit inzwischen salonfähig geworden ist. Hinzu kommt, dass sich keine der etablierten Parteien ausdrücklich für die Sorgen und Interessen der Muslime einsetzt. Gerade vor dem Hintergrund der starken Anhäufung islamfeindlich motivierter Übergriffe auf Muslime und Anschläge auf Moscheen ist dieses Verhalten in erschreckendem Maße verantwortungslos. Es ist höchste Zeit, dass die etablierten Parteien sich eingestehen, dass ihre Strategie im Umgang mit der AfD gescheitert ist. Gegen rechtsextremistisches Gedankengut kann nur sinnvoll vorgegangen werden, wenn an der freiheitlich demokratischen Grundordnung weiter festgehalten wird und insbesondere religiöse Minderheiten und Schutzbedürftige wie Flüchtlinge nicht zur Projektionsfläche wahltaktischer Kalküle gemacht werden.“

Kesici sagte weiter: “Auch wenn viele Parteien im Wahlkampf populistisch gegen die Interessen der Muslime agiert haben, so sollten wir trotzdem an den Wahlen teilnehmen. Es ist wichtig, die demokratischen Parteien zu stärken, denn nur dadurch kann erreicht werden, dass sie sich nicht von rechtspopulistischen Forderungen weiter beeinflussen lassen. Demokratie bedeutet, dass auch und gerade in schwierigen Situation und großen Differenzen vom Wahlrecht Gebrauch gemacht wird.“

Berlin, 23.09.2017