Allah ist der Schöpfer aller Menschen. Im Koran heißt es: „O ihr Menschen! Wir erschufen euch aus einem Mann und einer Frau und machten euch zu Völkern und Stämmen, damit ihr einander kennenlernt. Doch der vor Allah am meisten Geehrte von euch ist der Gottesfürchtigste unter euch. Allah ist gewiss wissend, kundig.“ (Sure Hudschurât, 49:13) Die eigene Nation als anderen überlegen zu betrachten, gilt als sündhaft, da dies einer Kritik an Gottes Schöpfung gleichkommt.
Es ist selbstverständlich erlaubt, Errungenschaften, gute Werke und positive Eigenschaften einer Nation zu loben und Freude zu empfinden. Dies darf jedoch nicht mit der Abwertung anderer Nationen einhergehen, denn dies gilt als sündhaft.
Der Islam lehnt jede Form von Rassismus ab. Im Koran heißt es: „O ihr, die ihr glaubt! Kein Volk soll über ein anderes spotten — vielleicht sind sie besser als sie.“ (Sure Hudschurât, 49:11) Als Bilâl (r) und Abû Zar al- Ğifâri (r) einmal miteinander diskutierten, wurde Abû Zar so wütend, dass er Bilâl aufgrund seiner Hautfarbe diskriminierte, indem er zu ihm sagte: „O du Sohn einer schwarzen Mutter!“ Als der Prophet davon erfuhr, sagte er zu Abû Zar: „Du bist jemand, der noch eine Sitte aus der Zeit der Dschahiliyya (Unwissenheit) mit sich trägt!“ Damit drückte der Gesandte Allahs sein Missfallen über eine solche Diskriminierung aus. (Buhârî, Sahîh, Hadith Nr. 2545)
Wie bereits erwähnt, ist es normal, Errungenschaften, Erfolge, gute Eigenschaften einer Nation bzw. Bevölkerung zu loben. Der Prophet selbst lobte die ersten drei Generationen der Muslime, indem er sagte: „Die besten aus meiner Umma sind die Angehörigen meine Generation, dann diejenigen, die ihnen folgen, dann diejenigen, die ihnen folgen.“ (Buhârî, Sahîh, Hadith Nr. 2509) Hervorzuheben ist, dass der Prophet diese drei Generationen lobte, obwohl sich darunter böswillige Menschen befanden, so etwa der Polytheist Abû Dschahl, dessen Sohn Ikrima (r) dennoch den Islam annahm.