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Antimuslimischer Rassismus und Antidiskriminierungsarbeit

03.04.2023

Am 18. März fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Muslime und Religionsfreiheit in Deutschland“ in einer digitalen Sitzung mit Vorträgen zum antimuslimischen Rassismus und der Antidiskriminierungsarbeit das fünfte Treffen statt. Der Tag endete mit einem Podiumsgespräch über Gegenstrategien zum antimuslimischen Rassismus.

Prof. Dr. Iman Attia von der Alice Salomon Hochschule in Berlin nahm eine begriffliche Bestimmung des Begriffs „antimuslimischer Rassismus“ und ordnete es in den historischen Kontext Deutschlands ein. Am Beispiel der spanischen „Reconquista“ erklärte Attia die konzeptionelle Entstehung von Rassismus und wies auf Parallelen zwischen historischen und aktuellen Debatten, wie beispielweise den Vorwänden über die Illoyalität von jüdischen, romanischen und muslimischen Minderheiten, und neuzeitlichen und modernen Sicherheitsdiskursen.

Orgun Özcan von der Antidiskriminierungsstelle FAIR international e.V. stellte die Antidiskriminierungsarbeit des Vereins vor. Neben der Beratung von Betroffenen und der Betreuung und Begleitung von Gerichtsprozessen fertigt der Antidiskriminierungsverband wissenschaftliche Untersuchungen und Ausarbeitungen zu ausgewählten Themen im Bereich des Rassismus und der Diskriminierung an. Zudem veranstaltete es ExpertInnengespräche und (Bildungs-)Projekte. Özcan berichtete von Fallbeispielen aus der Arbeit gegen antimuslimischen Rassismus und stellte die Initiative des Verbands gegen Moscheeangriffe, brandeilig, vor.

Die Rechtsanwältin für Arbeits- und Migrationsrecht Tuğba Uyanık hielt einen Vortrag über Diskriminierungs- und Rassismuserfahrungen muslimischer Frauen. Uyanık erklärte die Rechtslage, so den rechtlichen Diskriminierungsschutz und zu erwartende Rechtsfolgen und sprach Empfehlungen für verschiedene Lebensbereiche, wie der Arbeit, dem Wohnungsmarkt, der Schule und Freizeit aus.

Journalist Fabian Goldmann sprach über antimuslimischen Rassismus und etablierte Narrative und Stereotypisierungen von Muslimen in Medien. Kritisch bemerkte er die Reproduktion rassistischer Erzählungen über Muslime, stellte Entwicklungen in der medialen Repräsentanz von Muslimen fest, die nicht zuletzt durch die zunehmend verbreitete Nutzung von sozialen Medien forciert seien. Antimuslimischer Rassismus in Medien sei jedoch weiterhin vorhanden. Goldmann ermutigte Muslime zu mehr Sichtbarkeit – auch in der Medienbranche.

Die Veranstaltung endete mit einem Podiumsgespräch mit Prof. Dr. Iman Attia, Orgun Özcan, Tuğba Uyanık und Fabian Goldmann. Die Referentinnen und Referenten sprachen über den Diskurs um Antirassismus und weitere Gegenstrategien zum antimuslimischen Rassismus.

 

Antimuslimischer Rassismus und Antidiskriminierungsarbeit

3. April 2023

Am 18. März fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Muslime und Religionsfreiheit in Deutschland“ in einer digitalen Sitzung mit Vorträgen zum antimuslimischen Rassismus und der Antidiskriminierungsarbeit das fünfte Treffen statt. Der Tag endete mit einem Podiumsgespräch über Gegenstrategien zum antimuslimischen Rassismus.

Prof. Dr. Iman Attia von der Alice Salomon Hochschule in Berlin nahm eine begriffliche Bestimmung des Begriffs „antimuslimischer Rassismus“ und ordnete es in den historischen Kontext Deutschlands ein. Am Beispiel der spanischen „Reconquista“ erklärte Attia die konzeptionelle Entstehung von Rassismus und wies auf Parallelen zwischen historischen und aktuellen Debatten, wie beispielweise den Vorwänden über die Illoyalität von jüdischen, romanischen und muslimischen Minderheiten, und neuzeitlichen und modernen Sicherheitsdiskursen.

Orgun Özcan von der Antidiskriminierungsstelle FAIR international e.V. stellte die Antidiskriminierungsarbeit des Vereins vor. Neben der Beratung von Betroffenen und der Betreuung und Begleitung von Gerichtsprozessen fertigt der Antidiskriminierungsverband wissenschaftliche Untersuchungen und Ausarbeitungen zu ausgewählten Themen im Bereich des Rassismus und der Diskriminierung an. Zudem veranstaltete es ExpertInnengespräche und (Bildungs-)Projekte. Özcan berichtete von Fallbeispielen aus der Arbeit gegen antimuslimischen Rassismus und stellte die Initiative des Verbands gegen Moscheeangriffe, brandeilig, vor.

Die Rechtsanwältin für Arbeits- und Migrationsrecht Tuğba Uyanık hielt einen Vortrag über Diskriminierungs- und Rassismuserfahrungen muslimischer Frauen. Uyanık erklärte die Rechtslage, so den rechtlichen Diskriminierungsschutz und zu erwartende Rechtsfolgen und sprach Empfehlungen für verschiedene Lebensbereiche, wie der Arbeit, dem Wohnungsmarkt, der Schule und Freizeit aus.

Journalist Fabian Goldmann sprach über antimuslimischen Rassismus und etablierte Narrative und Stereotypisierungen von Muslimen in Medien. Kritisch bemerkte er die Reproduktion rassistischer Erzählungen über Muslime, stellte Entwicklungen in der medialen Repräsentanz von Muslimen fest, die nicht zuletzt durch die zunehmend verbreitete Nutzung von sozialen Medien forciert seien. Antimuslimischer Rassismus in Medien sei jedoch weiterhin vorhanden. Goldmann ermutigte Muslime zu mehr Sichtbarkeit – auch in der Medienbranche.

Die Veranstaltung endete mit einem Podiumsgespräch mit Prof. Dr. Iman Attia, Orgun Özcan, Tuğba Uyanık und Fabian Goldmann. Die Referentinnen und Referenten sprachen über den Diskurs um Antirassismus und weitere Gegenstrategien zum antimuslimischen Rassismus.